Articulate! Activate! Protest!
Online-Symposium: Politische Artikulation in Tanz und Literatur
In jüngster Zeit entfaltet Tanz in seinen künstlerischen wie populären Ausformungen eine bemerkenswert politische Schlagkraft. Tanzkünstler*innen entwickeln im globalen Kontext nicht nur konkrete Protestformeln, die von politischen Bewegungen aufgegriffen werden. Tanz liefert auch eine adäquate und zeitgemäße Visualisierung politischen Protests. In der Literatur gibt es eine Vielzahl von Autor*innen, die Stimmen, die nicht gehört werden, lesbar machen, und Körpern, die nicht gesehen werden, Sichtbarkeit verleihen. In Vorträgen, Gesprächsrunden und künstlerischen Interventionen thematisiert das Symposium Articulate, Activate, Protest! Möglichkeiten und Zugangsweisen künstlerisch-politischer Artikulation über das Wort und den Körper.
Inwiefern kann gerade in politischen Krisenzeiten das spezifische Körperwissen des Tanzes zur Entwicklung einer politischen Sprachlichkeit, Agency und Krisenbewältigung beitragen? In welchen Erzählformen äußert sich heute das Politische? Welche Forderungen werden aktuell an Kunst gestellt, die als politisch und gesellschaftlich engagiert wahrgenommen wird? Solchen Fragen widmet sich das Symposium Articulate, Activate, Protest!
Politische Artikulation in Tanz und Literatur mit unterschiedlichen Perspektiven aus verschiedenen Disziplinen und in künstlerischen Beiträgen der Performerin Claudia Bosse, der Schriftstellerin Lena Gorelik sowie der Performance-Künstlerin Joana Tischkau zusammen mit dem Schriftsteller Michael Donkor.
Themenfelder sind unter anderem:
- postkoloniale Setzungen und ihre ästhetisch wie gesellschaftlich gleichermaßen kritische
Dimensionen
- Machtausübung durch Sprache und die Macht der Gewaltlosigkeit in Tanz und Literatur,
- Jacques Rancière und eine politische Ästhetik zwischen Tanz und Literatur,
- Verbindung von Literatur und Tanz in Formen des Protests und Aktivismus,
- (queerer) Tango und der Ernst des Spielens mit dem Körper,
- Praktiken des Marschierens im zeitgenössischen Tanz,
- Digitalisierung literarischen Protests auf dem afrikanischen Kontinent in Zeiten der
Pandemie.
Programmablauf und Book of Abstracts zum Download
Zeitplan (Änderungen vorbehalten)
Donnerstag, 13. Mai
14 – 14.25 Uhr Willkommen und Einführung mit Nina Hümpel, Gabriele Brandstetter, Sigrid Gareis und Fabienne Imlinger
14.25 – 14.45 Uhr Vortrag: Katja Schneider (Frankfurt a.M. / München): Politische Artikulation und DANCE 2021
14:45 – 15:30 Uhr Vortrag: Maria Muhle (München): „Der Lichttanz“. Ästhetik und Politik bei Jacques Rancière
15:30 – 16 Uhr performance lecture: Claudia Bosse (Wien / Berlin): READing oder poröse zwischenräume. lesen von organen, raum, (um)welt
16 – 16:30 Uhr Pause
16:30 – 17:15 Uhr Vortrag: Lucia Ruprecht (Cambridge): Über die Macht der Gewaltlosigkeit in Tanz und Literatur
17:15 – 17:45 Künstlerische Intervention: Lena Gorelik (München): Die Macht der Sprache
Freitag, 14. Mai
12 – 12:30 Uhr Künstlerische Intervention: Joana Tischkau (Frankfurt a. M. / Berlin) und Michael Donkor (Oxford), auf Englisch!
12:30 – 13:15 Uhr Vortrag: Madhu Krishnan (Bristol): Praxis and the Politics of Production in Contemporary African Literature
13:15 – 14 Uhr Vortrag: Jay Pather (Kapstadt): Embodied, Emboldened Protest: Social Agency and Political Articulation in South African Dance
14 – 15 Uhr Pause
15 – 15:45 Uhr Vortrag: Adam Czirak (Wien): (Non-)Performances der Übersetzung. Postkoloniale Kritik in Tanz und Literatur
15:45 – 16:30 Uhr Vortrag: Gabriele Brandstetter (Berlin): Marschieren – March-In. Zur Artikulation choreografischer Interventionen
16:30 – 16.45 Uhr Pause
16:45 – 17:30 Uhr Artist Talk: Niv Sheinfeld & Oren Laor mit Gabriele Brandstetter
Samstag, 15. Mai
11 – 11:45 Uhr Vortrag: Paula-Irene Villa Braslavsky (München): The Queer Pleasure (of Failure) – Differences, Programs, and Practices in Argentine Tango
11:45 – 12:30 Uhr Vortrag: Ong Keng Sen (Singapur): Extravagantly Enigmatic: The internal alterity of gay men and de-translated acts of embodiment
12:30 – 13 Uhr Pause
13 – 13.45 Uhr Abschlussgespräch mit Claudia Bosse, Sigrid Gareis, Fabienne Imlinger und Joana Tischkau