Anna Konjetzky: "Über die Wut" - © Gabriela Neeb

Anna Konjetzky: "Über die Wut" - © Gabriela Neeb

Anna Konjetzky: "Über die Wut" - © Gabriela Neeb

Anna Konjetzky: "Über die Wut" - © Gabriela Neeb

Anna Konjetzky (Digitale Uraufführung)

Über die Wut (in Kooperation mit den Münchner Kammerspielen)

"WUT" steht in LED-Lettern über der Bühne, auf der die Tänzerin Sahra Huby sich aufpumpt, die Muskeln spielen lässt, den Mund aufreißt, die Brauen zusammenzieht, die Zähne fletscht. Wut ergreift und vergrößert den Körper; wir spucken Gift und Galle, wir haben Schaum vor dem Mund, die Wut raubt uns den Atem und nimmt Muskeln, Augen, Stimme in Besitz, verändert und verzerrt sie und lässt den Körper grotesk, bedrohlich, aggressiv, aber auch komisch und komödiantisch erscheinen – und so flackern hinter Sahra Huby wütende Promis und Politiker, aber auch Cartoons über die Wände. In ihrem neuen Solo Über die Wut erforscht Anna Konjetzky die Emotion als individuelles Gefühl und als einen von gesellschaftlichen Strukturen produzierten Zustand.

Seziert und durchdekliniert wird ein ganzes Arsenal persönlicher, politischer und popkultureller Gesten der Wut. Huby verlangsamt, fragmentiert, rhythmisiert, zerdehnt die Bewegungen, verleiht ihnen so unvermutet Schönheit und Eleganz, um im nächsten Moment wieder zu toben, auszubrechen. Bilder von Revolte, Protest, Demonstration erscheinen, in die sich die Tänzerin hineinschreibt und die sie sich zu eigen macht. Wut auch als konstruktive Kraft, als Motor und Antrieb gesellschaftlicher Veränderung. Ikonische Gesten – die hochgereckte Faust der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, die überkreuzten Handgelenke, der Mittelfinger künden vom Sturm auf ungerechte Verhältnisse, ein Angriff auf die Macht, auf bestehende Hierarchien und Strukturen.

Über die Wut untersucht mit Bewegung, Bild, Musik und Text die Potentialität von Wut, speziell der weiblichen Wut. Sahra Huby ist auf dieser Bühne eine wütende Frau, und so holt sie sich auch all jene zornigen Frauen aus Gegenwart und Vergangenheit als Zeuginnen an ihre Seite – von Klytemnästra über Jeanne d’Arc bis hin zu Rosa Parks und Audre Lorde. Mit ihnen zusammen stellt das Stück die Frage nach einem grundlegenden und radikalen Wandel.

Seit 2005 kreiert Anna Konjetzky Tanzstücke und Tanz-Installation, die inhaltlich und körperlich geprägt sind von einer gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung. Für ihre Arbeit, die sie weltweit zeigt und für die sie mit einer ganzen Bandbreite von Künstler*innen, Orten und Festivals zusammenarbeitet, wurde die Künstlerin vielfach ausgezeichnet.

Online

Samstag, 15. Mai 2021, 21 – 22.15 Uhr
Video-Stream
22.15 Uhr Artist Talk, Kerstin Schroth mit Anna Konjetzky

Sonntag, 16. Mai 2021, 19 – 20.15 Uhr
Video-Stream
20.15 Uhr Artist Talk, Kerstin Schroth mit Anna Konjetzky

Tickets über die Münchner Kammerspiele 

ZUGANGSLINK AUF DEM TICKET

Artist Talk:

TRAILER

Choreografie, Bühne: Anna Konjetzky
Tanz: Sahra Huby
Musik: Brendan Dougherthy
Kostüm: Michiel Keuper, Martin Sieweke
Video: Susanne Steinmassl
Licht, Bühne: Barbara Westernach
LED-Konstruktionen: Timm Burkhardt
Künstlerische Produktionsleitung: Rat & Tat Kulturbüro
PR: Simone Lutz

Eine Produktion von Anna Konjetzky & Co in Koproduktion mit den Münchner Kammerspielen und dem Festival DANCE München sowie dem LOT Theater Braunschweig. Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und den Fonds Darstellende Künste. Mit freundlicher Unterstützung der fabrik Potsdam.

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