Länderspezifische Schwerpunkte bei DANCE 2023
DANCE 2023 setzt länderspezifische Schwerpunkte auf Osteuropa, Taiwan und Montreal.
Für den Fokus Osteuropa hat Nina Hümpel drei junge aufstrebende Künstler*innen aus Litauen nach München geladen - Agniete Lisičkinaitė, Dovydas Strimatis und Lukas Karvelis - die mit ihren engagierten Arbeiten den Münchner Stadtraum und das HochX bespielen. Dazu präsentiert der polnische Choreograf Maciej Kuźmiński mit seiner Kompanie und geflüchteten ukrainischen Tänzerinnen das Stück Every Minute Motherland über Fluchterfahrungen als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, ergänzt durch Filmdokumentation und Künstler*innengespräche. Die weltweite ökologische Krise verhandelt die tschechische Choreografin Věra Ondrašíková in ihrem Stück Witness über das Verhältnis zwischen Mensch und Natur.
Kulturelle Identitäten und ästhetische Spezifika aus Taiwan setzen einen weiteren Schwerpunkt des Festivals. Das Tjimur Dance Theatre bringt die traditionellen Gesänge und Tänze der Paiwan, einem indigenen Volk Taiwans, mit experimentellen choreografischen Methoden und einer zeitgenössischen Ästhetik auf die Bühne der Freiheitshalle, die erstmals als Spielort bei DANCE gesetzt ist. Ergänzt wird das Gastspiel durch eine Dokumentation über diese ungewöhnliche Tanzkompanie, traditionelle Tänze, ein Gesprächsformat und die Videoinstallation La XXX Punk des indigenen taiwanischen Künstlers Fangas Nayaw. Im öffentlichen Raum am Fat Cat vermittelt das Solo FreeSteps-NiNi des taiwanesischen Projekts HORSE die Magie des Augenblicks und die politische Einsicht, dass ein sicherer öffentlicher Raum nicht garantiert ist.
Neben den Montréaler Produktionen von Catherine Gaudet und Marie Chouinard zeigen die kanadischen Künstler Andrew Tay und Stephen Thompson mit Make Banana Cry in der Freiheitshalle eine subversive Catwalk-Show, die sich lustvoll und kritisch mit der westlichen Idee der asiatischen Kultur und Gesellschaft auseinandersetzt.