Moritz Ostruschnjak
Rabbit Hole (UA)
Der Münchner Choreograf Moritz Ostruschnjak erarbeitet mit Rabbit Hole eine Uraufführung, die uns hinabführt in die dunklen Tiefen des Fantastischen und des Digitalen, durch Tunnel, Verzweigungen, Verirrungen, finale Fantasien, kein Ende in Sicht. Verführt durch Algorithmen, in ein unheimliches Rückwärts hinein, getting lost in den Untiefen des Internets, des Wunderlands, wo das Unmögliche möglich und die Moral ausgehebelt wird. Sind wir längst in einer Zeit angekommen, in der alle Regeln auf den Kopf gestellt und einfach überschrieben werden können, betört durch bittersüße Medienstrategien und ideologische Echokammern? Dabei sind es gerade die ganz fleischlichen Bewegungen, die uns merkwürdig anders und gleichzeitig so vertraut erscheinen, die aus grotesk dekonstruierten Szenen in tänzerische Strudel mutieren und alles mit sich reißen, was war. Eine Sprache, die von Sekunde eins ihre eigene Schönheit entfaltet.
Ausgehend von seinem genuinen Interesse an den komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Digitalität, stellt Ostruschnjak in seinen Arbeiten die Frage danach, wer wir sind in dieser Sekunde und legt dabei den Finger in die Wunde(r). Ursprünglich aus der Sprayer- und Breakdanceszene kommend, erhielt er seine Tanzausbildung in München und anschließend in Lausanne bei Maurice Béjart. Seit 2013 lebt und arbeitet er als Choreograf in München, reiste mit Arbeiten wie AUTOPLAY, TANZANWEISUNGEN, YESTER:NOW oder TERMINAL BEACH auf zahlreiche internationale Gastspiele und Festivals und wurde 2020 mit dem Förderpreis Tanz der Landeshauptstadt München ausgezeichnet. 2022 eröffnete er mit TANZANWEISUNGEN die Tanzplattform Deutschland in Berlin.
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